Fragen zur Freimaurerei

Im Folgenden werden häufig an oder über die Freimaurerei gestellte Fragen in einem offenen Dialog beantwortet. Dies soll als Einstieg und zur ersten Information dienen. Die Tiefe unserer Lehre kann nur in langer Arbeit selbst erlebt werden. Wenn Sie sich für unsere Loge im speziellen oder für die Freimaurerei im Allgemeinen interessieren, können Sie hier einen Kontakt herstellen und wir laden Sie gerne zu einem unserer nächsten Gästeabende ein.

Daheim ist sie Güte,
im Geschäft ist sie Ehrlichkeit,
in Gesellschaft ist sie Höflichkeit,
bei der Arbeit ist sie Anständigkeit!
Für den Unglücklichen ist sie Mitleid,
für den Schwachen ist sie Hilfe,
für den Starken ist sie Vertrauen.
Dem Gesetz gegenüber ist sie Treue,
gegen das Unrecht ist sie Widerstand.
Beim Reuigen ist sie Verzeihen,
für den Glücklichen ist sie Mitfreude.
Vor Gott ist sie Ehrfurcht und Liebe.

Unsere Loge bildet eine Gemeinschaft von ca. sechs Millionen Menschen weltweit brüderlich verbundener Menschen, die durch rituelle Handlungen geistige Vertiefungen und sittliche Vervollkommnung für ihre Mitglieder erreicht. Derartige Handlungen werden nur in der Freimaurerei gepflegt. Ihre Hauptziele sind Erziehung zur Nächstenliebe, Duldsamkeit und Wohltätigkeit. 

Unsrer Rituale und Symbole entstammen dem Brauchtum der Steinmetzbruderschaften. Sie gehen auf noch viel ältere Elemente antiker Mysterienbünde, der Kabbala, der Gnostiker und vor Allem des Christentums zurück. Sie dienen dazu, der weit verbreiteten Überbetonung der Vernunft und des rein rationalen Denkens entgegenzuwirken. So wird dem Umstand Rechnung getragen, dass unser Dasein, das immer stärker durch eine materialistische Gesellschaft geprägt wird, eine Vertiefung durch einen Raum der Besinnung erhält. Unsere Symbole sind manchmal verbale, manchmal nicht-verbale Ansprachen an unsere Brüder und damit Wegbereiter für eine geistige Vertiefung. Unsere Logen betrachten wir als Freiräume, in denen sich jeder Bruder ohne auf Äusserlichkeiten der Umwelt Rücksicht nehmen zu müssen, selbst verwirklichen kann.

Die Johannislogen, welche den Einstieg und die Grundlagen der Freimaurerei darstellen, bieten drei geordnete Erkenntnisstufen an.

Jeder neue Bruder durchläuft diese drei Stufen. Angelehnt an die alten Bauhütten tragen die Stufen folgende Namen:

Johannislehrling. Johannisgeselle, Johannismeister.

"Der Lehrling schaut in sich, der Geselle um sich, der Meister über sich."

Im Allgemeinen sollte niemand davon ausgehen, daß es ein besonders erstrebenswertes Ziel wäre, in ganz kurzer Zeit Johannismeister werden zu wollen. Denn jede Stufe hat ihre eigenen Besonderheiten und birgt in sich für den neu hinzugekommenen Bruder jeweils eine fast unerschöpfliche "Tiefe", die wenn möglich doch ausgelotet sein will. So wundert es nicht, daß mancher Bruder (fast) trauig darüber ist, wenn er auf die bald kommende "Beförderung" angesprochen wird, wenn er doch von sich selbst meint, lieber noch eine Weile ein Lehrling oder ein Geselle bleiben zu wollen, da sich ihm "gerade jetzt, in der letzten Zeit" vieles erschließt, auftut, und zu weiterem Nachdenken anregt, welches eine vertiefte Abgeklärtheit und echte innere persönliche Stärke fördert. 

In der Regel dauert die Ausbildung in den Johannislogen, welche mehr als eine persönliche Bildung zu verstehen ist, zwei bis drei Jahre.

Dem interessierten Suchenden sei hier ein Abschnitt eines Gedichtes des Stoikers Marc Aurel genannt, welcher sich trefflich auf einen unserer Lebensabschnitte bezieht, um das Verständnis dafür zu fördern, einem Stadium treu zu sein und es auch auszuloten.

"Die Jugend kennzeichnet nicht einen Lebensabschnitt,
sondern eine Geisteshaltung;
Sie ist Ausdruck des Willens,
der Vorstellungskraft und der Gefühlsintensität."

Die gesamte Weltfreimaurerei versteht sich im Ganzen als eine Weltbruderkette. Regionale und historische Begebenheiten, Neigungen und Tendenzen setzten wie in allen Bereichen des Menschlichen Maßstäbe an Kult und Kultur.

Die Brüder der Johannislogen erkennen ihre drei Erkenntnisstufen auch in anderen maurischen Lehrübungen. Mit fast allen Logen der verschiedenen Ausbildungstraditionen gibt es daher Besuchabkommen, d.h., es ist gestattet und erwünscht sich gegenseitig zu besuchen und Kontakte zu halten, um die verschiedenen Arbeiten, so nennen die Freimaurer ihre Tempelarbeiten, kennen und schätzen zu lernen.

Unser Freimaurerorden hat im Gegenstz zu anderen Logenkulturen mehr an verschiedene (Tempel-)Arbeiten und demnach mehr Erkenntnisstufen.

Im Ganzen sind es zehn Stufen.   

Zehn Stufen, die jeweils das ihrige vom Bruder des Freimaurerordens fordern.

Nach den drei Stufen der Freimaurerorden-Johannislogen, unter Maurern werden diese Grade genannt, folgen die Grade der Freimaurerorden-Andreaslogen.

Wir sind sehr glücklich darüber, das wir neben unserer Holzmindener-Johannisloge eine aktive und lebendige Andreasloge mit einem eigenen beeindruckenden Tempel in Holzminden verfügen.

Mit den Jahren betritt der Maurer unseres Ordens das Ordenskapitel, welches sich in unserer Region in der Stadt Hannover befindet und und arbeitet dort auf spezieller Weise am "Rauhen Stein".

All dieses mag sich für Suchende und Interessierte verwirrend anhören. Wenn Sie weitere Fragen haben, besuchen sie uns bitte ganz einfach an unseren offenen Gästeabenden, die stets ungezwungen sind und von Brüderlichkeit geprägt.